Mehr zum Thema
Feminismus
Für Jusos ist Feminismus ein wesentlicher Bestandteil unserer Politik, eine aktive politische Richtung. Wir wollen, dass alle Menschen gleiche Rechte und Chancen erfahren und ohne Diskriminierung leben können. In der Realität sieht das allerdings an vielen Stellen noch anders aus: Nach wie vor durchziehen Geschlechterungleichheiten viele Aspekte unserer Gesellschaft. Ob es um Lohnunterschiede, die Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen, die Benachteiligung in sozialen Sicherungssystemen oder die Verteilung von Familienarbeit geht – wir erkennen diese Ungerechtigkeiten und kämpfen dagegen an.
Ein entscheidendes Ziel ist die Parität in den Parlamenten und eine umfassende Frauenquote in Führungsebenen. Nur so können wir sicherstellen, dass Frauen gleichberechtigt am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilhaben. Wir setzen uns außerdem für eine gerechte Aufteilung von Fürsorgearbeit ein, damit Eltern unabhängig vom Geschlecht gleiche Verantwortung übernehmen können. Dazu gehört auch die Abschaffung des Ehegattensplittings und die Schaffung von Rahmenbedingungen, die es allen ermöglichen, Familie und Beruf zu vereinbaren.
Im Bereich der Gesundheit fordern wir eine Abkehr von der Norm des durchschnittlichen männlichen Körpers. Unterschiede in Symptomen und Krankheitsbildern müssen in der Forschung angemessen berücksichtigt werden, um eine geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Ein zentraler Punkt ist zudem die Selbstbestimmung über den eigenen Körper. Wir treten dafür ein, den Paragraphen 218 aus dem Strafgesetzbuch zu streichen, um Frauen das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch zu gewähren. Unser Motto lautet: Our body, our choice!
Immer noch ist sexuelle Gewalt gegen Frauen weit verbreitet, insbesondere im privaten Umfeld. Wir fordern einen besseren Schutz für Betroffene durch mehr Frauenhäuser und eine konsequente Bekämpfung von Stalking, Gewalt und Hass im Netz. Femizide müssen klar als das benannt werden, was sie sind: Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts.
Außerdem erkennen wir an, dass Geschlechterdiskriminierung nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern oft mit anderen Formen von Diskriminierung wie Rassismus oder Klassismus verbunden ist. Deshalb ist unser Feminismus intersektional und richtet sich gegen jegliche Formen von Ungerechtigkeit.